28.01.2020, Ein paar Erklärungen sind nötig...

Mittwoch, 29.01.2020

Bisher habe ich ja kleine Storys gebracht. Nun möchte ich einige Dinge erklären dazu. PhuLy liegt etwa 90 km südlich HaNoi in der Provinz HaNam. Meine Schreibweise der Namen ist dem vietnamesischen entnommen. Die Familie Nguyen umfasst hier etwa 400 Personen die sich wiederum in ca. 12 Onkels und Tanten aufgliedert. Alle habe ich aber noch nicht kennen gelernt. Die Familie wohnt in einem Umkreis von 6km. Essen, Festessen, das Essen allgemein: als Besuch aus Deutschland bin ich überall der Ehrengast und MUSS esssen! Morgens, Mittag und natürlich Abends das gemeinsame Festessen. Überall! Gegessen wird dann für gewöhnlich Geflügel wie Huhn und Ente, selten Gans, Fisch/Krabben/Krebse, Schwein, Rind, Tofu geräuchert/ungeräuchert. Dazu Suppen aller Art, Gemüse wie Möhren, Kohlrabi, Bohnen, Mais, Kartoffeln, Salate und Kräuter. Glasnudeln, Mi-Nudeln, Reis. Das Fleisch wird gekocht, gebraten, gegrillt oder auch roh(!) serviert. Wo bei das rohe Fleisch dann in einem Hotpot selbst gekocht wird. Für die Männer gibt es zwischen jedem Gang dann Schnaps. Entweder VodkaHaNoi = Reisschnaps, oder VodkaPhuLy = aufgesetzter Reisschnaps mit Früchten, oder No.1 = selbstgebrannter Reisschnaps. Selten Whisky, wenn dann aber "Fake" , dh. in VietNam erzeugter Whisky der den Namen nicht wert ist...leider. Da jeder der Männer mit mir jedesmal anstoßen will und mir "100 Jahre" wünscht, habe ich schon einiges mit ihnen zu trinken. Der jüngste Mann am Tisch ist der Mundschenk der alle Gläser immer beobachtet und sofort nachschenkt wenn die Runde leer ist. Es gibt kein Bier oder Wasser/Wein zwischendurch! Geraucht wird auch beim essen, kein Problem, außer für mein Empfinden. Männer und Frauen essen getrennt nach Geschlechter, die Kinder bei den Frauen. Nach dem Essen wird dann als Abschluss verschiedenstes Obst verzehrt, Orangen, Mandarinen, JackFruit, Äpfel, Bananen, Grapefruit. Das Ende des Essen ist dann der gemeinsame Genuss von starken, grünem Tee der die Verdauung anregen soll. Das Wetter hier ist für die Jahreszeit einfach zu kalt. Die Häuser sind unbeheizbar.  Nachttemperaturen von 11*C, am Tage 15*C, dazu die hohe Luftfeuchtigkeit lassen alle frösteln und alles läuft in dicken Pullovern oder Jacken herum. Einzig der CaPhe oder Tra (Tee) wärmen zwischen durch mal auf. 
Ok, ein kleiner Exkurs über die Sitten des Essens hier...

Szambo grüßt langsam mit Übergewicht...🙄