14.01.16 , Hangi, was ist das eigentlich?
Hangi bedeutet in der Maorisprache soviel wie Festessen. Aus der Geschichte ist belegt das jedesmal nach einem Krieg gegen einen anderen Stamm, die Frauen,Kinder und Gehfähigen Greise versklavt und mitgenommen wurden. Die eroberten Pa's ( Burgen ähnliche aus Holzstämmen umzäunte Hütten ) wurden niedergebrannt. Gut für den Krieger war bei Wahrung seiner Ehre erschlagen oder im Kampf zufallen. Pech war für den Krieger wenn er gefangen wurde,somit automatisch auch Sklave vom Status,aber nicht lange... In die Gruben in denen die Pa Zäune verbrannt wurden warfen die Sieger die männlichen Sklaven und rösteten sie. Des Abends dann bei den Siegesfeiern wurde dieses Festmahl gemeinsam verzehrt. Kannibalismus wie er uns bekannt ist auch von anderen Völkern.
Die heutige Art des Hangi ist von christlichen Werten abgeschwächt. Nach dem die Pakeha's (Europäer) dann Vieh,welches in NZ bis dato unbekannt war,einführten wurde das Hangi verändert. Nun wurde das jeweilig zubekommende Vieh und Gemüse benutzt.
Zubereitung des Hangi in etwa wie folgt, eine Grube ausheben und den Boden mit Groben Steinen auslegen. Darüber wird ein großes Lagerfeuer abgebrannt. Die Asche wird möglichst entfernt. Zwischenzeitlich wurden die verschiedenen Fleischsorten wie Beef,Pork,Lamb,Fish,Chicken and Mussels,sowie die Gemüse Kumara,Potato,Carrot,Pumpkin und möglichst Kohl! Alles jedes für sich in Palmenblätter gewickelt in Drahtkörben in die Grube gesetzt. Dort zuerst mit nassen Säcken und dann mit dem Erdaushub der Grube abgedeckt. Fertig ist der Erdofen a la Maori. Das ganze Hangi bleibt nun für gut 3 Stunden dort zum Dünsten. Wichtig ist das keine Gewürze oder Salz verwendet dürfen. Wenn der Erdofen wieder geöffnet wird bekommt jeder Hangiteilnehmer seinen Anteil an allen Dingen. Gegessen wird vom Blatt mit und aus der Hand. Heutzutage werden die Palmblätter durch AluFolie ersetzt und es wird aus dieser nach den öffnen eine Schale geformt. Zum Saft und Brühe aufnehmen werden die leeren Muschelschalen benutzt.
Ich erinnere das zu meinem 50.ten wir im Garten in Eilensen ein Hangi hatten welches ein großer Erfolg war und wir zwei Tage davon speisten ob der Mengen. Dazu gibt es traditionell Wein und Bier. Ihr seht,es braucht nicht viel,einen Garten,ein Lagerfeuer,etwas zum Essen und Trinken und eine Menge gute Freunde zum Verwöhnen... Ich rate zur Nachahmung, es wird sicherlich ein etwas anderes aber tolles Festmahl. Voila!
Szambo,dem schon wieder der Magen knurrt bei den Gedanken...